Um Aurelias Aufzeichnungen zu zitieren „der nächste Morgen, genauso windig wie schon die ganze Nacht. Der Himmel ist Grau und es beginnt zu regnen“. Wir frühstücken im Zelt und beim abbauen fliegt es uns noch fast davon. Als nächstes steht in Aurelias Reiseführer Unstad auf dem Programm. Das Dorf liegt in einem eigenen kleinen Talkessel auf der Rückseite des Lofoten-Gebirges, malerisch eingekesselt von den Bergen und vom Meer. Leider regnet es, so dass unsere Wanderung kurz bleibt. Die Mädels kaufen noch schnell regionalen Ziegen Käse und dann fahren wir weiter nach Nusfjord, ein weiterer Punkt auf der Liste der Sehenswürdigkeiten. Diesmal sogar ein UNESCO Weltkulturerbe allerdings ein recht seltsames. Mein Reiseführer sagt während der Saison muss man Eintritt bezahlen, nur um die Stadt anzuschauen da diese inzwischen einen privaten Besitzer hat. Davon merken wir natürlich nichts, dafür erleben wir das Wort Touristenstadt vollkommen neu. Wären wir in der texanischen Wüste würden die Grasbälle durch die einsamen rollen und Wind Wolken aus Staub durch die leere Hauptstraße wehen. Touristenstadt bedeutet nämlich hier wohnt niemand. Außer Touristen und wir sind im Moment nun mal die einzigen. Hier finden wir die lang ersehnten Pfahlbauten, Rorbuer genannt und können mangels Touristen auch ein paar nette Bilder davon machen. Im „General Store“ brennt Licht und da wir eigentlich erstmal genug vom Regen haben versuchen wir eine dieser Hütten zu mieten, leider geht der Manager im Preis nicht so weit runter wie wir uns das für das totale Ende der Saison vorgestellt hatten, so fahren wir weiter in Richtung Flakstad und nehmen uns vor unterwegs weiter n

ach Hütten zu suchen.
Zur Abwechslung jagen wir mal ein Motiv aus meinem Reiseführer, der Marco Polo sagt: „liegt … kurz vor Ramberg die rot angestrichene, nur aus angespülter Schiffsladung gebaute Blockhauskirche – auch aufgrund ihrer Lage eines der eindrucksvollsten Gotteshäuser in Skandinavien“, hört, hört nur aus angespülter Schiffsladung, das klingt ja mal interessant! Was an der Lage so eindrucksvoll sein soll, außer das die Kirche im nirgendwo steht, habe ich nicht begriffen auch ihr Aussehen hat mich dann doch stark überrascht, da von angespülter Schiffsladung wie meine Fantasie mir das eingeredet hat nicht viel zu sehen ist. Dafür wird gerade renoviert und wir können in die erste offene Kirche reinschauen. Schon etwas anderes wenn alles aus Holz ist. Außerdem haben die Norwegen eine

ganz eigene Art Kirchen einzurichten. Alles was an Skulpturen und so vorhanden ist, ist typisch Katholisch mit Gold verziert. Aber da die Norweger per Gesetz irgendwann lutherisiert wurden sind die Kirchen doch ziemlich spartanisch eingerichtet.
Wir fahren weiter und suchen insgesamt nach 2 Campingplätzen und nach 2 Hütten zum übernachten aber diese Insel ist echt im Winterschlaf, das hat einfach alles schon zu. Zum Schluss finden wir in Ramberg einen Campingplatz und bauen bei erheblichem Wind die Zelte auf. Dabei verwechseln wir bei meinem Zelt die Stangen, so dass eine bricht und die Öse an einer der Ecken ausreißt. Die Stange kann ich reparieren mit den Resten und gegen die ausgerissene Öse hilft nur das Innenzelt nicht zu arg zu spannen. Am Ende stehen beide Zelte und wir können in der Campingplatz Küche ein Abendessen kochen. Nach einigem Hin- und Her bleiben Aurelia, die nachts wohl schon gefroren hat, und Betti in der Küche zum schlafen, nur Melanie und ich gehen ins Zelt. Der Wind ist unglaublich, ich habe noch nie gesehen, dass sich ein Zelt so stark zur Seite neigen kann! Ich bin echt froh als wir die Zelte am nächsten Tag ohne weitere Probleme abbauen können.
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