Samstag, 5. März 2011

Aus dem Dschungel in den Dschungel

Vor bald schon einer Woche habe ich die Ruinen in Tikal besucht, die letzte der Maya Ruinen die ich anschauen werde. Das Areal ist riesig und es gibt viele Tempel aber nichts ueberraschend neues. Besonders war fuer mich dass man ein am Nachmittag gekauftes Ticket am Folgetag nutzen kann und bei den Ruinen ein Campingplatz ist. Da ich im Moment kein Zelt habe, musste ich dort eines Mieten und konnte dafuer praktisch ohne andere Touristen die Ruinen zum Sonnenuntergang erkunden. Im bus traf ich ein Paerchen aus Tschechien die das selbe vorhatten und so zogen wir zu dritt los. Der viel beworbene (von Flores 100$) Sonnenaufgang viel aus, da es total neblig war. Im Gespraech mit vielen anderen Reisenden scheint das immer so zu sein, ich bin so froh das selber organisiert zu haben. Im Verlauf des Ruinen aschauens haben die Tschechen dann erwaehnt sie wollen gerne noch die Ruinen "El Mirador" von Flores aus besuchen, jedoch gerne ohne Fuehrer (mit Fuehrer 100$, mit Fuehrer und Lastesel 150$) da dabei das Abenteuer zu kurz kommt. Das war ja genau was ich seit Kambodscha und Vietnam vermisst hatte und so hab ich mich da schnell mal mit meinem Kocher eingebracht, sie hatten das Zelt :)
Nach einer Nacht in Flores sind wir vom Supermarkt direkt zum Bus und nach Carmelita gefahren, der Endstation im Nirgendwo. Im Gepaeck 7 Liter Wasser pro Person und Essen fuer 5 Tage.
Da wir keine Vorstellung hatten wie schwer der Pfad zu finden sein wuerde und wie man an den Ruinen Wasser kaufen koennte hatten wir einen Tag Wasser extra eingeplant. Dem Plan nach erreicht man nach 2 Tagen die Ruinen von El Mirador, wo man irgendwie, bei irgendjemand Wasser kaufen kann.
So haben wir das dann auch gemacht, der erste Tag, mein Rucksack war 22 bis 25 Kilo schwer war nur eine Plage. Die Ruinen bei denen wir uebernachten wollten erreichten wir nach 6 Stunden statt wie erwartet nach Maximal 4 und total erschoepft (wir hatten es leider geschafft in der Mittagshitze los zu laufen) viel ich ins Bett.
Der Zweite Tag war genauso hart da wir diesmal zwar schon 3 Liter weniger Wasser hatten aber dafuer 8 Stunden laufen mussten. Mit den letzten Sonnenstrahlen erreichten wir die ersten Auslauefer der Ruinen von El Mirador, die Gruppe La Muerta und schlugen zwischen zwei kleinen Pyramiden das Lager auf. Dieses Lager schon echt super da wir ganz alleine dort waren, Sterne sehen konntne und ausser dem Wald keine Gerauesche zu hoeren waren. Jetzt ist mir auch klar warum die Mayas so gut in Sternedeuten waren, die Naechte sind allesamt Glasklar und die Sterne so hell wie ich es selten gesehen hab.
Am 3. Tag wanderten wir zur Erholung ohne Rucksack nur mit den leeren Wasserkanistern zu den Haupruinen und fanden dort ein gerauemiges Lager das von Parkrangern in Schuss gehalten wird. Die verkauften uns auch reichlich Wasser, eine echte wohltat nach 2 sparsamen Tagen. Die Ruinen an sich sind nicht so beeindruckend, da praktisch keine Verzierungen uebrig sind, also nur Pyramiden zum hochklettern. Nachts jedoch konnten wir, der Tscheche Petr war echt vorbereitet, mit einer Flasche Rum als Bestechungsgeld den Chef der Ranger zu einer speziellen Tour ueberreden. Fuer "Insider" gibt es naemlich laufende Ausgrabungen bei denen in die Oberste Schicht der Pyramide gegraben wird. Die Maya Herrscher kannten keinen Denkmalschutz, wenn eine Stadt erobert wurde lies der neue Herrscher ueber bestehende Pyramiden einfach eine neue Schicht drueber bauen, dadurch wuchsen die Pyramiden in mehreren Generationen (ich glaub 2 oder 3). Und wir durften in den sonst verschlossenen Tunnel und die vergrabene Schicht anschauen. Dort waren dann auch Reliefs und vor allem Bemalungen zu sehen. So konnten wir die original Farbe aus dem 5. Jh. auf den Steinen sehen.
Wieder mit vollem Wasservorrat machten wir uns anschliessend auf den Weg, inzwischen hatten wir auch die notwendigkeit einer Siesta gelernt und starteten frueh. Wir erreichten eine weitere Ruine mit Ranger Station zum Mittag und liefen erst um 4 weiter, zum uebernachten fanden wir ein verlassenes Camp. In diesem Camps gibt es flachen Platz fuer das Zelt und meist roh gezimmerte Baenke, ein Komfort nach einem so langen Wandertag.
Am letzten Tag liefen wir bis zu den Ruinen von Florida die nur noch 3 Stunden von Carmelita entfernt waren und fanden dort Ranger, denen stink langweilig war. Sie bleiben jeweils 3 Wochen an den Ruinen und fahren dann zu ihren Familien und da diese Ruinen am Ende des Treks liegen kommen praktisch keine Touristen vorbei, so umsorgt wie von denen wurden wir in keinem anderen Camp :) Schade nur dass unser aller Spanisch nicht zu konversation taugt.
Tja, gestern Morgen, zurueck in Carmelita stuerzten wir uns erstmal auf kaltes Bier und so endet ein echtes Abenteuer! Es war anstrengend, ich waere an meinem Rucksack fast verzweifelt aber ich hatte auch nicht gewusst dass ich mit 25 Kilo auf dem Ruecken noch 30 Kilometer am Tag wandern kann. Petr hatte ein Pedometer und insgesamt liefen wir in 6 Tagen 170 Kilometer!
Leider kein Kartenleser in der Naehe, darum keine Bilder. Die waren aber auch nicht soo eindrucksvoll, Tiere sahen wir leider nicht so viele

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